Das Tanzania-Zentrum in Arusha bringt die Bedürfnisse von verantwortungsvollen Reiselustigen mit jenen der lokalen Bevölkerung auf einen Nenner. Reisen abseits der ausgetretenen Safari-Pfade ermöglichen Hilfe zur Selbsthilfe und sind ein wertvolles Werkzeug in der Reduktion von Armut.
Der Landcruiser rattert über die ockerrote Landstraße. Es ist alles andere als eine erholsame Fahrt, vor allem weil die Erdrippen unsere Bandscheiben auf Haltbarkeit zu testen scheinen. Dabei ist Abraham, unser Fahrer und Guide, sicher einer der besten und umsichtigsten seiner Art. Trotz all der Schlaglöcher und Steine auf der Straße entgeht ihm kein noch so kleiner Vogel oder farblich an die Umgebung perfekt angepasster Löwe. Dazwischen verblüfft er mit seinem fundierten Wissen über Flora und Fauna. Unsere zehntägige Rundreise führt in den atemberaubend schönen Tarangire Nationalpark mit seinen großen Elefantenpopulationen, zum weltberühmten Ngorogoro-Krater, in die Serengeti und zu dem Maasai im Norden Tansanias. In Endulen und Wasso wohnen wir in Gästezimmern der von dem österreichischen Missionar und Arzt Dr. Herbert Watschinger in den 60er-Jahren gegründeten Krankenhäuser, die wir mit unserem Aufenthalt unterstützen.
Bewusst helfen
Die Gruppe besteht aus acht Gleichgesinnten, was die Reise noch eine Spur angenehmer macht. „Unsere Gruppen sind nie größer als zwölf,“ erklärt die Chefin des Tanzania-Zentrums (TanZen), Hertha Schwaighofer. Die Salzburgerin lebt seit mehr als vier Jahren in Arusha und hat es sich zum Ziel gesetzt, klug konzipierte Reisen für Menschen zu organisieren, denen ihre tansanischen Gastgeber am Herzen liegen. Jeder der Teilnehmer leistet bewusst einen Beitrag für die Arbeit des TanZen, das damit Entwicklungsprojekte im Bereich Bildung und Frauenförderung betreibt. So werden durch die Einkünfte aus den Reisen, aber auch mit Hilfe von Spenden und Sponsoren, potentielle Kleinunternehmerinnen mit Mikrokrediten gefördert. Die ebenfalls von TanZen unterstützte Arumeru Women Support Group hilft in der gleichnamigen Randgemeinde von Arusha HIV-Infizierten und ihren Angehörigen. Ein spezieller Schwerpunkt liegt auf der Naturheilkunde, vielerorts eine längst vergessene Kunst. Gemeinsam mit Anamed (Aktion Natürliche Medizin) werden Seminare organisiert, in denen Bewohner der armen Region lernen Heilpflanzen zu züchten und sie anzuwenden, um von den teuren Produkten der Pharma-Industrie unabhängiger zu werden.
Fair-Reisen statt verreisen
Obwohl bei den angebotenen Touren in den Norden und Süden Tansanias keine touristischen Highlights fehlen, kreuzen sich die Wege der Fair-Reisen-Gäste nur ganz selten mit jenen der herkömmlichen Touristen. Stattdessen gibt es oft Begegnungen mit Maasais, Tatogas oder Hadzabe Buschmenschen, spannende Safarierlebnisse im Tarangire-, Ngorongoro- und Serengeti-Nationalpark, sowie in den unentdeckten Wildgebieten des Südens oder etwa einen Abstecher zu einem der Hilfsprojekte.
Informationen
Unter www.tanzania-zentrum.at finden sich Informationen zu TanZen und der Arumeru Women Support Group.