Mountain Lodges of Peru: der grüne Weg nach Machu Picchu

Die Armutsbekämpfung in der Region und die sanfte Erschließung des Salkantay-Trails, eines alten Inka-Pfades, ist das Ziel des peruanischen Familienunternehmens Mountain Lodges of Peru. Das engagierte Projekt sorgt nicht nur in den Anden für Aufsehen. Auch so mancher europäischer Trekking-Veranstalter schwört bereits darauf.

Spektakuläre Aussichten auf dem Inka-Trail nach Machu-PicchuIm Vergleich zu Nepal ist Lodge-Trekking in Peru noch ein seltener Genuss. Pionier in dieser Sparte sind die Gründer des Familienunternehmens Mountain Lodges of Peru (MLP), die eine Alternative zu der stets überlasteten Hauptroute nach Machu Picchu bereitstellen und sich zudem vorgenommen haben, bis zum Jahr 2015 die Armut längs der Salkantay-Trekking-Route zu besiegen und damit den UN-Millenniumszielen zu entsprechen.

Grundlage für das engagierte Unterfangen sind – im Vergleich zu anderen Unterkünften in den Anden – luxuriös anmutende Lodges, die Trekking-Gästen als Stützpunkte auf dem Weg von Soraypampa in die Ruinenstadt der Inkas dienen. Von der Hauptroute nicht sichtbar und gut in die Landschaft eingefügt bieten die Salkantay-, Wayra-, Colpa- und Lucma-Lodges den Besuchern komfortable Unterkunft nach einem jeweils sechs- bis achtstündigen Wandertag in der atemberaubenden Gebirgswelt der Anden. Die nach einem gut durchdachten Ökokonzept gebauten Lodges stellen eine angenehme Option zum klassischen, oft unbequemen Trekking-Konzept dar und sind deshalb auch schon von einigen Veranstaltern in Europa entdeckt worden. Alle Lodges sind geschmackvoll eingerichtet, und verfügen über gemütliche, gut ausgestattete Doppelzimmer mit eigener Dusche und WC. Das engagierte Küchenteam sorgt für kulinarische Genüsse aus der Region.

Der 6270 Meter hohe Salkantay, von dessen Basis man nach Machu-Picchu wandertSchlüsselstelle des, durch verschiedene Klimazonen führenden, Pfades ist der 4.560 Meter hohe Apacheta-Pass, wo man zwischen Wasserfällen und Felsenbecken inmitten von blühenden Kräutern und von bunten Flechten überzogenen Felsbrocken seinen Atem wieder fassen kann. Allgegenwärtige Kulisse: der mächtige 6.270 m hohe Nevado Salkantay und die Kondore, die vor seinem Gletscher kreisen. Am Ende des Salkantay-Trails wartet das erst 1911 wieder entdeckte Unesco-Weltkulturerbe Machu-Picchu, von wo aus man mit der berühmten Andenbahn nach Cusco gelangt.

Arbeitsplätze für die Region

Die Lucma Lodge in Lucmabamba, Mountain Lodges of PeruSchon durch den Bau der Lodges wurden lokale Arbeitsplätze geschaffen: Unmengen von Eukalyptusholz, Transformatoren und sonstiges Baumaterial wurde von 150 Arbeitern aus der Region auf 9.000 Mulis bergan befördert. Die rund 80 MitarbeiterInnen, die seit der Fertigstellung 2007 gemeinsam mit ausgebildeten Fachkräften für das Wohl der Gäste sorgen, stammen größtenteils aus der ärmsten Bevölkerungsschicht. Sie werden Jahr für Jahr in der Nebensaison eingeschult, um die entsprechende Erfahrung für den „Ernstfall“ zu sammeln. Das sehenswerte Resultat ist ein touristisches Produkt der gehobenen Kategorie, das gleichzeitig auf die sozialen und ökologischen Anforderungen der Region eingeht. Wichtige Partner der MLP sind die Dorfgemeinschaften entlang der Salkantay Route, die sich durch die gezielte Zusammenarbeit zusätzliche Einkommensquellen erschließen können und auf diese Weise erstmals eine Chance zur eigenständigen Entwicklung erhalten. So trifft man entlang der Wanderroute auf allerlei interessante Händler: eine Frau hat selbst gemachten Honig und Marmelade zu verkaufen, die durch die besonders schonende Herstellung nicht nur köstlich schmecken, sondern auch eine wohltuende Wirkung haben sollen. Eine aus mehreren Frauen bestehende Textil-Kooperative bietet handgewebte und mit natürlichen Farben gefärbte Ponchos und andere Kleidungsstücke feil, die sich durch ihr ansprechendes (selbstverständlich lokales) Design von den üblichen Souvenirs abheben. Von MLP initiierte Projekte wie diese dienen auch dazu, die kulturelle Identität und das Selbstwertgefühl der Menschen zu stärken und die traditionelle Lebensweise der Anden zu fördern.


So geht es:

Gemeinsam mit seinem österreichischen Partner, Edouard Rauchdobler, gründete MLP-Chef Enrique Umbert im Jahr 2006 die gemeinnützige Nicht-Regierungs-Organisation Yanapana Peru (das bedeutet „Hilfe“ in der Sprache der Quechua), deren Hauptaufgabe die Beratung und Fortbildung der lokalen Kleinunternehmer und Partner von MLP ist. Yanapana wird zu 90 Prozent über MLP finanziert, erhält aber auch Sach- und Geldspenden von Privatpersonen und Institutionen. MLP war einer der Preisträger des TO DO! Awards auf der ITB 2009. Mehr als 150 Familien ziehen einen Nutzen aus dem Projekt, sei es durch einen Arbeitsplatz, eine Möglichkeit zum Verkauf ihrer Waren oder auch einem verkürzten Weg zur Schule. Informationen und Kontakte: www.mountainlodgesofperu.com


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